Selbsthypnose

Wie, wie oft, welche Hypnosen darf ich anwenden? Leserfrage

By Matthias Schwehm

December 16, 2015

Anfrage:

Hi, ich habe mal ein par Fragen an Sie oder dich:)

meine Erfahrungen mit der Hypnose sind gut. Ich mache es täglich einmal.

Video anklicken zum Abspielen :-)!

Ich konzentriere mich auf alles. Ich höre dir zu aber ich konzentriere mich eher nur unbewusst darauf. Also ich denke zb.. an meine ziele und gleichzeitig höre ich zu und stelle mir auch ein baum vor usw.

Ist das richtig so?

die Wirkung ist noch irgendwie ein wenig besser und stärker nach deiner Hypnose:)

Ich denke das man aber auch mit machen muss damit es wirkt. Und das tue ich.

wann wird es dauerhaft wirken und wie lange bleibt die Wirkung?

wie oft sollte man es machen?

kann man und ist das gut wenn man mehrere Hypnosen am tag macht?? also verschiedene.

Antwort von Matthias Schwehm:

Hi [Name],

du kannst mich gerne weiter duzen ;-).

Bei der Arbeit mit Hypnosen gibt es sozusagen kein Falsch. Folge einfach deinen Impulsen und gleiche sie immer wieder einmal mit den Wirkungen auf dich ab. Ob du dich dabei irgendwie anstrengst liegt vollkommen bei dir. Ich habe es teilweise bewusst und mit viel Aufmerksamkeit, teilweise weitestgehend komplett ungerichtet gemacht – beides hat mich weitergebracht. Worauf ich sehr achte, das ist jedoch ganz klar, dass mich die Formulierungen in der Hypnose ansprechen und sie zu mir passen. Ist das nicht der Fall, lasse ich eine bestimmte Hypnose fallen.

Bei Hypnosen, wo es beispielsweise darum geht, eigene Ziele zu finden, braucht es natürlich aktive Mitarbeit. Phasenweise würde ich dennoch empfehlen, diese Hypnose einfach laufen zu lassen, ohne bewusst hinzuhören. Dann wieder mit bewusster Mitarbeit. Bei mir kann es sein, dass ich wochenlang keine Lust auf aktive Mitarbeit bei einer Hypnose habe, dann jedoch für eine Weile nicht genug davon kriegen kann. Dann folge ich einfach meinen Impulsen. Mehrere Monate lang hatte ich fast täglich versucht, (von mir selbst eingesprochene) Hypnosen auf mich wirken zu lassen. Ich habe dann für mich persönlich herausgefunden, dass es manchmal Tage gibt, wo es mir einfach nicht danach ist – und dann lasse ich es. An anderen Tagen wiederum könnte ich das stundenlang machen und mache es dann auch, wenn ich es mir zeitlich einrichten kann.

Meiner Beobachtung nach wird gerade über Hypnosen viel Humbug verbreitet, oft in Form von Warnungen, do’s und dont’s. Ich persönlich würde sagen, dass die eigene Intuition, der Verstand und das Gefühl (fast) immer Recht haben.

Wenn durch eine Hypnose alte Glaubenssätze aufgelöst und neue aufgebaut sind bleibt die Wirkung jahrelang, vielleicht sogar lebenslänglich stabil – so sehe ich das zumindest. So etwas wie wissenschaftliche Erkenntnisse gibt es über diese Aspekte nicht, schon aus dem einfachen Grund nicht, dass man nicht herausdividieren kann, welche Wirkung jetzt eine bestimmte Hypnose hat, welchen Einfluss meinetwegen negativ-emotionale Nachrichten oder auch sonstige (positive und negative) Suggestionen, die das Leben so für einen bereit hält.

Insofern meine Empfehlung: Hau dir so viele Hypnosen rein, wie dir danach zumute ist. Ich wüsste nicht, wie du dadurch etwas falsch oder gar „kaputt“ machen könntest. Umgekehrt gibt es viele Menschen, so würde ich das zumindest sehen, denen es gut täte, sich z. B. mittels Hypnose mal auf den Weg in ihr Leben zu machen…

Im Grunde genommen ist jedes einzelne (gedachte oder gehörte) Wort eine Mini-Hypnose, jeder Satz, jede Nachricht, jeder Krimi, jede Liebes-Schnulze, jedes Märchen, jeder Witz…, also fast alles, was einem so Tag für Tag begegnet. Sprache – und damit Hypnose – ist sozusagen sowieso unser täglich‘ Brot. Die Frage ist also nicht, wieviel, sondern was – so meine Sicht der Dinge.

Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg und gute Erfahrungen mit den von dir angewendeten Hypnosen,

Matthias