Sekundärgefühle oder 'Du nervst!' Teil 1
Gefühlskategorien:

Sieben gute Gründe, sich mit Sekundärgefühlen auseinanderzusetzen
Sekundärgefühle spielen eine große Rolle in Bezug auf
- Menschenkenntnis
- Reaktionen von anderen und auf andere
- 'Profi-Tool' für Coaches, Berater, Führungskraft, Psychotherapeut, Verkäufer usw.
- Persönlichkeitswachstum
- Beziehungskiller
- berufliche Probleme
- Mobbing
Was sind Sekundärgefühle?
Sekundärgefühle bezeichnet man auch als Sekundäremotionen oder als Ersatzgefühle, seltener als Kreislaufgefühle.
Sekundärgefühle sind vorgeschobene Gefühle, die anstatt des Primärgefühls gezeigt werden. Damit sind es Mischgefühle, denn das ursprüngliche Primärgefühl ist darin immer enthalten.
Primärgefühle werden als verstellt, künstlich, manipulativ, ablenkend und irritierend erlebt. Es handelt sich im Grunde um fehlgeleitete Schutzmechanismen, die oft wie ein schmerzhafter Bumerang zurückkommen.
All dies geschieht typischerweise unbewusst und hat insofern nichts mit Vorsatz oder absichtlicher Täuschung zu tun. Dennoch können Sekundärgefühle sehr im Weg stehen und für viele Kommunikationsprobleme sorgen.
Das Positive an Sekundärgefühlen
Sekundärgefühle sind
- alltäglich (leider jedoch nicht unproblematisch)
- Begleiterscheinungen von Erziehung, 'guten' Manieren und allgemein von Sozialisierung
- schützen andere vor dem beleidigt, erzürnt oder beschämt werden
- schlecht, wenn man keine Bewusstheit hierüber hat
- das 'Schmieröl' für das Funktionieren von Zivilisation
Das Negative
Sekundärgefühle kommen meist mit der unbewussten Aufforderung: "Tue du es!" einher. Sie stellen so etwas wie einen fünftklassigen Ersatz für das eigentliche Handeln dar oder werden eingesetzt, um 'Eindruck zu schinden'.
Meist dienen sie der (fehlgeleiteten) Angstabwehr und haben somit eine (fehlgeleitete) Schutzfunktion vor dem zugrunde liegenden Primärgefühl.
Man kann sich dies folgendermaßen vorstellen: Wenn im Kind ein Primärgefühl (wie z. B. Wut, Traurigkeit, Einsamkeit...) nicht 'sein durfte' und durch die Eltern sanktioniert wurde führte dies zu einer Negativ-Konditionierung im Kind und damit zu einer unbewussten Angst, die meist auch noch im Erwachsenen wirkt.
Später genügt ein kurzer 'Primärgefühlsimpuls', um sofort wieder die Angst von damals zu spüren, so dass automatisch umgeschaltet wird auf das (damals konditionierte) Sekundärgefühl.
Von Sekundärgefühlen geht immer die Gefahr aus, dass sie auf andere eine negative und teils unkalkulierbare Wirkung haben können, die eine gewisse Bandbreite hat. Tendenziell wenden sich andere ab.
Da Sekundärgefühle praktisch nie zum Ziel kommen können bleibt der entsprechende Träger geladen. Manchmal mutieren die Sekundärgefühle sogar. Aus Ärger oder Enttäuschung kann z. B. Stalking werden oder Mobbing.
Wie entstehen Sekundärgefühle?
Teilweise wurde das im vorhergehenden Absatz bereits beschrieben. Allgemein lässt sich sagen, dass Sekundärgefühle in dem Moment entstehen, wo Primärgefühle NICHT sein dürfen, gleich aus welchem Grund.
Primärgefühle sind 'das Echte', Sekundärgefühle 'das das Echte Verbergende'.
In dem Moment, wo ein 'Indianer keinen Schmerz kennen darf', sind eventuelle Schmerzen natürlich nicht weg. Sie können sich dann aber nicht mehr echt und authentisch zeigen, sondern bahnen sich 'hinten herum' ihren Weg.
Sobald ein Mädchen gelernt hat, dass 'ein Mädchen das nicht tut', haben sich die zugrundeliegenden Gefühle nicht in Luft aufgelöst, sie dürfen sich jedoch nicht mehr 'unversteckt' zeigen.
Geschieht dies auf Dauer, schlüpfen Kinder teilweise in Rollen, wie z. B.
- "Seht her, wie ich leide!"
- "Ich bin das Opfer!"
- "Ich bin der Beste / Schnellste / Tollste / Klügste...!"
- "Ich bin ein Versager!"
Mögen diese Erscheinungsbilder nach außen hin auch noch so unterschiedlich anmuten, im Kern schreien sie die Eltern an mit dem Tenor: "Mama, Papa, ich benötige deine liebevolle Aufmerksamkeit!"
Verschärfend kommt hinzu, dass sich diese Muster meistens nicht auswachsen; sie reifen also nicht altersgemäß mit. Der Fünfjährige, der nach Aufmerksamkeit schreit, tut das als Fünfzigjähriger immer noch. Meistens zwar sehr subtil, dennoch jedoch mit einer starken (irritierenden, nervenden, aggressiv machenden, lähmenden, ein schlechtes Gewissen machenden...) Wirkung.
Weiterführende Links zu "Sekundärgefühle oder 'Du nervst!' Teil 1"
Unsere Renner im Überblick:
- Selbstbewusstseinstraining an 1 Wochenende
- Selbstbewusstseinstraining an 1 Wochenende (inkl. Familienaufstellung)
- Selbstbewusstseinstraining XL an 2 Wochenenden (inkl. Familienaufstellung)
- Familienaufstellung an 1 Wochenende
- Selbstbewusstseinstraining XXL für maximales Selbstbewusstsein (inkl. NLP-Practitioner-Ausbildung sowie Ausbildung zum Systemcoach)
Video bitte anklicken zum Abspielen!