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Matthias Schwehm

Sekundärgefühl Definition & Erklärung; Sekundärgefühl, was ist das?

Sekundärgefühl Definition & Erklärung

Sekundärgefühle werden auch Ersatzgefühle genannt. Es sind vorgeschobene Gefühle, die anstatt des jeweiligen Primärgefühls dargeboten werden, und in sofern haben sie manipulativen oder ablenkenden Charakter. Da das Primärgefühl im Sekundärgefühl enthalten ist, ist das Sekundärgefühl immer ein zusammengesetztes, gemischtes.

Wenn Primärgefühle nicht "sein" dürfen oder können bzw. wenn der Primärgefühlsbesitzer dies (bewusst oder unbewusst) glaubt, dann werden Sekundärgefühle "vorgespielt". Dies lässt nicht auf Vorsatz bzw. absichtliches Täuschen schließen, sondern ist typischer Weise ein Vorgang, der in jungen Jahren seinen Lauf genommen hat und mittlerweile vollkommen unbewusst und quasi-natürlich vonstatten geht. Ein Kind, das vor allem dann Aufmerksamkeit von seinen Bezugspersonen bekam, wenn es jammerte, "lernte" hierdurch, dass Jammern besser ist als das jeweilige Primärgefühl. Als Erwachsener ist sich diese Person dieses Mechanismuses längst nicht mehr bewusst und wendet womöglich, dieses Jammern bei anderen Menschen an.

In gewisser Weise stellen Sekundärgefühle einen (fehlgeleiteten) Schutzmechanismus dar, indem sie versuchen, den direkten Kontakt zum Primärgefühl zu verhindern. Gerade hierdurch kann sich diese emotional angespannte Situation nun jedoch nicht auf natürliche Weise entladen. Erschwerend kann noch hinzukommen, dass der Sekundärgefühlsbesitzer seinen Anteil dazu beiträgt, dass das Sekundärgefühl "am Leben bleibt" und womöglich noch mutiert in andere Sekundärgefühle. ("Na warte, wenn der mir wieder unter die Augen kommt!") Das Sekundärgefühl wird wieder und wieder aufgekocht und dem Anderen dann als x-ter Aufguss serviert...

Primärgefühle klingen ähnlich schnell, wie sie gekommen sind, wieder ab. Bei Sekundärgefühlen verhält sich dies spürbar anders. Primärgefühle geschehen unwillkürlich, Sekundärgefühle werden künstlich produziert und oft auch konserviert. Das Primärgefühl Ärger, das man vormittags aufgrund des zu spät kommenden Partners hatte, kann als Sekundärgefühl (z. B. Vorwurfshaltung) den ganzen Tag über kultiviert und immer wieder neu aufgekocht werden, um es ihn Abends dann richtig spüren zu lassen. Hätte man dagegen seinem Ärger zum richtigen Zeitpunkt (nämlich live) Luft gemacht, wäre er kurze Zeit später schon verraucht gewesen.

Beispiel: Ein "Autobahnbesitzer" ist flott auf der linken Spur unterwegs, als plötzlich ein LKW vor ihm ausschert. Noch während des Bremsens kommt Wut in ihm hoch, die unter Umständen längere Zeit andauern kann (Primärgefühle flachen schnell wieder ab). Das unter der Wut verborgene Primärgefühl dürfte Ohnmacht sein; die Ohnmacht, in dieser Situation schlicht und ergreifend nichts tun zu können. Sobald das Primärgefühl zugelassen wird, ebbt es sehr schnell ab, was wiederum ein Zeichen dafür ist, dass tatsächlich genau dieses Primärgefühl dem Sekundärgefühl zugrunde lag. Das Sekundärgefühl der Wut "schützt" also davor, mit dem Primärgefühl der Ohnmacht konfrontiert zu werden. Diese Wut kann unter Umständen lange anhalten, die Ohnmacht wäre sehr schnell wieder abgeflacht.

Beispiel: Der geliebte Hund seines Frauchens ist gestorben. Als sie auf der Arbeit gefragt wird, was denn los sei, antwortet sie weinerlich und mit schwacher Stimme, dass sie sich heute einfach nicht so gut fühle. Hierdurch deckt sie das Primärgefühl der Trauer zu.

Die Begrifflichkeit Sekundärgefühl entstammt der Transaktionsanalyse und wurde von Bert Hellinger übernommen. Hierdurch wurde dieser Begriff gerade auch im Bereich des Familienstellens bzw. der Familienaufstellung gängig.

Zugangshinweise für Sekundärgefühle

Im Gegensatz zu Primärgefühlen fehlt Sekundärgefühlen die Klarheit, Reinheit und Ergriffenheit. Sekundärgefühle können tendenziell lähmend (langweilend, ermüdend, hilflos machend, Schuldgefühle bewirkend), andererseits aber auch aufwühlend ( Unruhe, Hektik, Theatralik, Irritation, Ärger, Verwirrung und Turbulenzen bewirkend) wirken. Sobald Sekundärgefühle im Spiel sind, liegt Spannung in der Luft.

Sobald der Coach / Therapeut spürt, dass Spannung, Irritation, Thatralik usw. in der Luft liegt, tut er gut daran, sich folgende Frage zu stellen: "Was ist denn hier los? Worum geht es wirklich?".

Sekundärgefühle bzw. Ersatzgefühle erkennt man als Außenstehender an folgenden Kriterien:

  • das Gefühl ist nicht situationsangepaßt
  • man fühlt sich aufgefordert, etwas zu tun (weiß aber nicht, was)
  • man fühlt sich schuldig
  • dasselbe Gefühl taucht immer wieder auf, auch in anderen Situationen
  • das Gefühl bewirkt nicht die erforderlichen Handlungen
  • anstatt angemessener Handlungen wird das Gefühl breit getreten und die Schilderung überzogen ausgeweitet, teils extrem detailliert
  • das Gefühl ist nicht altersgemäß bzw. passt nicht zur Persönlichkeit
  • der Zuhörer fühlt sich zunehmend beunruhigt, irritiert, unaufmerksam, verwirrt und sucht nach Ablenkung
  • die Person wechselt ständig zwischen einem in sich kehren und Erzählen sowie auf die Wirkung achten hin und her

Jedes Gefühl kann als Primär- oder Sekundärgefühl auftreten. Sekundärgefühle dominieren, wenn ein bestimmtes Gefühl Programm ist, z. B. beim Karneval. Sekundärgefühle in Beziehungen killen auf Dauer die Liebe.

Sekundärgefühle im therapeutischen Kontext bzw. im Coaching-Kontext

Während ein Klient in einem Sekundärgefühl ist, macht weder Therapie noch Coaching irgend einen Sinn. Denn was will man behandeln, während der Klient (bewusst oder unbewusst) etwas vorspielt? Hier besteht die Aufgabe des Intervenierenden darin, den Klienten zurück in ein Primärgefühl zu bringen. Dasselbe gilt vom Prinzip her auch und gerade bei der Arbeit mit Gruppen, wie es folgendes Beispiel verdeutlichen möchte.

Beispiel: Ein Teilnehmer einer Veranstaltung fragt mit einem weinerlichen, beschwichtigenden Unterton: "Könnten Sie das bitte noch einmal erklären? Ich habe es nicht richtig verstanden." Wenn der Seminarleiter / Trainer / Referent auf diese Frage nun inhaltlich einsteigt, ohne den Sekundärgefühlscharakter zuerst aufzulösen, dann macht er sich zum Spielball dieses Teilnehmers und verliert unter Umständen sehr schnell den Rest von der Gruppe.

Das Intonationsmuster des Teilnehmers lässt nämlich darauf schließen, dass es ihm mehr darum geht, sich schlicht und ergreifend Aufmerksamkeit zu holen, als wirklich die Frage beantwortet zu bekommen. Wird nun die Frage beantwortet (um die es eigentlich nicht geht), hat der Teilnehmer was er will und er wird sich bestärkt sehen, dieses Spiel (siehe Spielekonzept der Transaktionsanalyse) fortzusetzen. Und zwar auf Kosten des Trainers und der restlichen Gruppe. In nicht wenigen Veranstaltungen kann ein Teilnehmer mit einem solchen Muster (dem sich dann oft automatisch noch weitere Teilnehmer anschließen) die ganze Veranstaltung sprengen.

Sobald ein Sekundärgefühl erkannt wird ist zu klären, für welches zugrunde liegende Bedürfnis es steht, damit nachfolgend ermöglicht werden kann, das passende Primärgefühl zu erleben. Hierzu gibt es unter anderem folgende Möglichkeiten:

  • das direkte Herausarbeiten der zugrunde liegenden Bedürfnisse (im Sinne von Dr. Virginia Satir)
  • anhand konkreter Erinnerungen des Klienten hinterfragen, in wieweit bestimmte direkte Gefühlsausdrücke nicht erlaubt bzw. möglich waren, um dies nun im Nachhinein von innen heraus zulassen zu können, z. B. mittels Six-Step-Reframe (NLP-Technik)
  • den Klienten durch die Wahrnehmungspositionen 1-2-3 (NLP-Technik) führen
  • es kann wertvoll sein, das gegenwärtige Umfeld des Klienten dahingehend unter die Lupe zu nehmen, um zu schauen, wo das Sekundärgefühl tatsächlich noch Nutzen bietet (sofern man hier überhaupt von Nutzen reden kann) und in welchen Kontexten primärere Reaktionen angezeigt wären
    • sofern das Sekundärgefühl im Kindheitsalter den Eltern gegenüber entstand kann es nützlich sein, zu überprüfen, in wieweit dieses Muster den Eltern gegenüber immer noch zum Einsatz kommt, um nachfolgend kraftvollere Alternativen (idealerweise für alle Beteiligten) zu entwickeln
  • "Spiele" im Sinne der Transaktionsanalyse sollten sofort unterbrochen werden, bevor sie ihre spezielle Wirkung entfalten können

Zusammenfassung Sekundärgefühle

Sekundärgefühle

  • sind weder rein noch situationsangepasst
  • bewirken Spannung, können hilflos bis aggressiv machen
  • können lange nachwirken und immer wieder "aufgekocht" werden
  • führen dazu, dass man sich genervt, müde oder manipuliert fühlt, eventuell sogar erpresst (ohne dass klar wäre, warum bzw. wodurch)
  • dürfen nicht bestätigt werden, sonst droht Eskalation

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Was sind Sekundäremotionen?

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