Primärgefühle besitzen ungetrübte Reinheit und Totalität und sie ergreifen die ganze Person: unbändige Motivation, nackte Wut, wahre Liebe, blanker Hass usw. Primärgefühle "befallen" die ganze Person unkontrollierbar und impulsiv. Diese Person "hat" dann im eigentlichen Sinne kein Primärgefühl, sondern "ist" es. Ein wahres Lächeln (im Primärgefühl) kann nicht vorgetäuscht werden. Man kann mittlerweile klar messen, ob die für ein wahres Lächeln zuständigen Gesichtsmuskeln enerviert werden oder die für eine "gefaketes". Der geübte Beobachter kann dies auch klar auseinanderhalten.
Die Begrifflichkeit Primärgefühl entstammt der Transaktionsanalyse und wurde von Bert Hellinger übernommen.
Zugangshinweise für Primärgefühle
Echte Primärgefühle wirken ansteckend, man fühlt sich zutiefst davon berührt und kann sich ihrer Wirkung kaum entziehen. Obwohl sie sehr tief wirken können, ebbt die Wirkung schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit wieder ab. Insofern haben Primärgefühle eher Augenblickscharakter, sie sind in ihrer reinen Form an das Gegenwartsgeschehen gebunden und nicht konservierbar.
Primärgefühle im therapeutischen Kontext
Coaching bzw. Therapie ist nur möglich, während der Klient in einem Primärgefühl ist. Nur im Primärgefühl ist ein Klient wirklich authentisch. Insofern kommt dem Primärgefühl eine ganz besondere Bedeutung im therapeutischen Kontext zu.
Zusammenfassung Primärgefühle
Primärgefühle
- sind ansteckend bei kristallklarem Charakter
- haben tiefe Wirkung, kurze Dauer
- erfassen den ganzen Körper
- sind gegenwartsbezogen, nicht konservierbar