Definition Familienstellen Erklärung
Familienstellen ist eine systemische Methode, mit der man sogenannte systemische Verstrickungen, die meist aus der Herkunftsfamilie rühren, aufdecken und oft auch auflösen kann. Ein Synonym zu Familienstellen ist Familienaufstellung.
Wie funktioniert das Familienstellen?
Das Familienstellen wird von einem erfahrenen Familiensteller durchgeführt, meist im Gruppenrahmen von ca. 8-16 Teilnehmern. Der Familiensteller hört sich das Anliegen des Klienten an und dann wird eine Entscheidung getroffen, wer aufgestellt wird. Oft sind das die "klassischen" Familienmitglieder Vater (mit Geschwistern), Mutter (mit Geschwistern), Großeltern (mit Geschwistern) und eventuell sogar darüber hinaus, je nach Anliegen und Ausprägung. Auch der Klient selbst wird aufgestellt.
Aufgestellt werden bedeutet, dass der Klient intuitiv aus der Gruppe Stellvertreter für die vorgenannten Verwandten auswählt und diese dann nach seinem inneren Bild bzw. nach seinem Gefühl im Raum anordnet, ähnlich wie Schachfiguren auf dem Spielbrett. Durch Nähe / Distanz, Zugewandheit / Abgewandheit und weiteren Parametern lässt diese Form der externalisierten Darstellung für den erfahrenen Aufsteller nun erste, hypothetische Schlüsse zu, die er nach und nach überprüft und parallel hierzu dem Klienten kommuniziert. Ab diesem Zeitpunkt wird mit den Stellvertretern im Raum gearbeitet, was Auswirkungen auf das Innenleben des Klienten hat. Oft wird nach einer guten Lösung gesucht, manchmal zeigen sich auch gleich mehrere Optionen. Dann geht der Klient selbst in die Aufstellung und wiederholt soeben entwickelte Lösungswege, um diese zu verinnerlichen. Oft fühlt sich ein Klient nach einem Familienstellen extrem erleichtert und nicht selten wie neu geboren. Manchmal lösen sich damit problematische Kontakte auf wundersame Weise auf oder der Klient fühlt sich erstmals überhaupt in seinem Leben frei, sein Leben wirklich zu leben.
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