Bekanntlich ist unser Gehirn der leistungsfähigste Computer auf dieser Erde. Unser Gehirn stellt an Komplexität und Potenzial sämtliche technischen Erungenschaften in den Schatten. Allerdings ist auch unser (Bio-) Computer höchstens so erfolgreich, wie es die entsprechenden (Denk-) Programme ermöglichen. Und um genau diese (Denk-) Programme geht es beim Erfolgstagebuch.
Je mehr sich ein Mensch auf seine Erfolge konzentriert, desto stärker wird sein Erfolgsbewusstsein und damit sein Selbstbewusstsein. Was aber tun, wenn das Selbstbewusstsein und damit das Erfolgsbewusstsein am Boden sind? Ganz einfach:
Führen Sie ein Erfolgstagebuch!
Was gehört in ein Erfolgstagebuch? Alles, was Ihre Stimmung hebt. Das kann der Anblick einer Blume sein, das Lächeln eines Menschen oder selbst verursachte Erfolge.
Sie fragen sich, wie eine Blume Ihr Selbstbewusstsein stärken soll? Es geht dabei weniger um die Blume als solche. Es geht vielmehr darum, dass Sie damit Ihren Fokus der Wahrnehmung gezielt steuern. Metaphorisch gesprochen stellen Sie Ihr inneres Navigationssystem verstärkt auf die positiven, stimmungshebenden Aspekte Ihres Lebens ein. Im Laufe der Zeit steigt damit auch die Lebensgrundstimmung und Sie werden sich automatisch souveräner, stärker und selbstbewusster fühlen.
Sie fragen sich, wie lange es dauert, bis Sie selbstbewusster sind? Das hängt primär von Ihrer Entscheidung und von Ihrem Handeln ab. Je intensiver Sie sich auf positive Aspekte Ihres Lebens konzentrieren und diese herbeiführen, desto intensiver wird die positive Neuprogrammierung in Ihrem Gehirn ablaufen. So einfach ist das. In jedem Fall gilt jedoch: besser amateurhaft gestartet als professionell gezögert. Wer abwartet, bis die Zeit reif ist, wird wahrscheinlich ewig warten. Wer auf große Erfolge wartet, um mit dem Erfolgstagebuch beginnen zu können, der wird wahrscheinlich nie beginnen.
Wie kann man jetzt sofort mit dem Erfolgstagebuch beginnen?
Am besten ist, Sie greifen sich den nächstgelegenen Stift und irgend ein Blatt Papier und schreiben zunächst einmal "Mein Erfolgstagebuch" darüber. Idealerweise warten Sie mit dem Beginnen nicht, bis Ihr innerer Kritiker sich zu Wort meldet, sondern kommen ihm zuvor.
Als nächstes schreiben Sie einfach einmal alles unsortiert auf, was Ihnen derzeit in Ihrem Leben Spaß macht, welche Menschen Sie besonders mögen, welche Filme Sie gerne anschauen, welche Tiere Sie mögen, Ihre liebsten Urlaubsorte usw. Auch Träume für Ihre Zukunft dürfen auf das Papier. Zu einem späteren Zeitpunkt können Sie diese Gedanken ordnen, wenn Sie möchten. Schreiben Sie möglichst planlos darauf los. So ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass auch 'unrealistische' Ideen aus Ihrem Unterbewusstsein den Weg auf das Papier finden können. Ordnen und zensieren können Sie auch noch im Nachhinein.
Wenn Sie nach einigen Minuten das Gefühl haben sollten, dass Ihnen im Moment nichts mehr einfällt ist vielleicht ein guter Zeitpunkt gekommen, um sich zu überlegen, in welcher Form Sie zukünftig Ihr Erfolgstagebuch führen wollen. Vielleicht möchten Sie sich einen besonderen Ordner oder ein Tagebuch kaufen? Vielleicht möchten Sie einen kleinen Notizblock mitführen, so dass Sie ständig schreibbereit sind und diese Notizen abends in Ihr 'eigentliches' Erfolgstagebuch übertragen können? Wie auch immer; stellen Sie bitte vor allem sicher, dass Sie möglichst jederzeit Zugriff darauf haben, dass es Ihnen Spaß macht und es als spielerisch-leicht erscheint.
Wie wirkt das Erfolgstagebuch?
Tendenziell wächst all das in unserem Denken, worauf wir uns konzentrieren. Wer Nachts wachliegt und sich auf all die Geräusche konzentriert bekommt möglicher Weise Angst, wer über Chancen nachdenkt fühlt sich oft motiviert. Das Erfolgstagebuch stärkt die Wahrnehmung kleiner oder größerer Erfolge und materialisiert diese. Damit ist gemeint, dass diese Erfolge nun nicht mehr in Vergessenheit geraten können, denn Sie haben Sie ja aufgeschrieben.
Stellen Sie sich jetzt einmal vor, sie hätten bereits ein Büchlein, in dem viele kleinere und größere Fortschritte verzeichnet sind, die Sie bisher in Ihrem Leben gemacht haben. Angefangen vom Fahrad fahren lernen, über das Schwimmen, Ihre ersten Fahrversuche im Auto, die erfolgreiche Führerscheinprüfung usw. Ich denke, Sie spüren, dass Ihre Stimmung steigen würde wenn Sie sich viele dieser vergangenen Erfolgssituationen wieder sehr plastisch in Erinnerung rufen könnten?
Das Erfolgstagebuch stärkt die Positiv-Programmierung und löst die Negativ-Programmierung nach und nach auf. Stellen Sie sich diesen Prozess z. B. wie ein großes Becken mit schlammigem Wasser (= Negativ-Programmierung) vor. Dieses Becken möge einen Abfluss haben aus dem genau so viel Negativ-Wasser abfließt, wie Positiv-Wasser (klares Wasser) hinzukommt. Es ist nun lediglich eine Frage Ihrer Konzentration und Ihres Fleißes bis das Wasser die Klarheit hat, die Ihnen gut tut. Steter Tropfen höhlt bekanntlich den Stein, jeder Positiv-Gedanke stärkt die Positiv-Programmierung.
Was kann die Wirkung des Erfolgstagebuches noch weiter verstärken?
Wie oben dargstellt stärkt das Erfolgstagebuch das Erfolgsbewusstsein, indem es die Aufmerksamkeit auf motivierende Aspekte des eigenen Lebens richtet. Die entgegengesetze Richtung wird durch Negativ-Aspekte eingeschlagen. Je mehr Sie Negativ-Aspekte abstellen, desto mehr springt zusätzlich noch ein beschleunigender Turbo an. Was könnten abstellbare Negativaspekte sein? Z. B.
- Ärger: vielleicht wird es Ihnen in der einen oder anderen Situation möglich sein, sich weniger hierauf zu konzentrieren?
- negative Nachrichten (also ca. 95 % aller Nachrichten). Nützt es Ihnen tatsächlich etwas, wenn Sie wissen, dass irgendwer irgendwo jemanden umgebracht hat, dass auf der anderen Seite des Globus jemandem Gewalt angetan worden ist..? Und falls ja, ist es dann tatsächlich erforderlich, dieselben negativen Nachrichten zunächst morgens in der Zeitung zu lesen, tagsüber mehrfach im Radio zu hören und mit Kollegen zu diskutieren und sie abends vor dem zu Bett gehen noch einmal in Form einer Dokumentage emotional in Ihr Unterbewusstsein einzupflanzen, auf dass Sie eine angenehme Nachtruhe haben? Die Entscheidung treffen alleine Sie (und natürlich Ihr innerer Kritiker), niemand sonst. Es sei denn, Sie wären z. B. Reporter.
- eine Arbeit, die Sie hassen: das Sklaventum wurde vor langem abgeschafft. Jeder darf eine ungeliebte Arbeit kündigen, um eine neue zu beginnen. Sie glauben, es ist schwer, eine bessere zu finden? Das mag sein, und ich habe nicht gesagt, dass es leicht ist. Ich bin mir jedoch sicher, dass eine Arbeit, die man hasst, auf Dauer einen hohen Preis kostet, und möglicher Weise sogar die Gesundheit.
- sinnlose, endlose Diskussionen: In Ihrem Leben gibt es solche sowieso nicht mehr? Herzlichen Glückwunsch. Damit dürften Sie eine rühmliche Ausnahme sein.
- Fremdbestimmung: viele Menschen lassen sich aufgrund vermeintlicher Zwänge fremd steuern. Hinweise darauf liefern Gedanken und Aussagen wie: "Eigentlich würde ich ja gerne..., aber...", "Wenn ich könnte, dann würde ich...", "Wenn ich noch einmal auf die Welt kommen sollte, dann...", "Ich muss..." Vielleicht trauen Sie sich, wahrzunehmen, in welchen Bereichen Ihres Lebens und durch welche Menschen Sie sich fremdgesteuert fühlen? Vielleicht kommen Ihnen dabei sogar Ideen, wie Sie die Selbstbestimmung stärken können?
Empfehlung: Werden Sie sich mit jedem Tag bewusster darüber, dass es besser ist, nicht Fahrgast im eigenen Bus des Lebens zu sein, sondern Buslenker. Besser noch Busunternehmer. Vielleicht gefallen Ihnen aber auch die folgenden Worte noch besser: "Werden Sie sich mit jedem Tag bewusster darüber, dass Sie freier Lebensunternehmer sind mit einem Recht auf Ihr erfüllendes Leben und, was das allerwichtigste ist, verhalten Sie sich auch so, mit jedem Tag etwas mehr!"
Viel Erfolg mit Ihrem Erfolgstagebuch wünscht Ihnen
Matthias Schwehm
PS: Ich freue mich darauf, wenn Sie mir nach einiger Zeit schreiben, was sich dadurch alles in Ihrem Leben verändert hat.
